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Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
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Gegen Baufirmen gerichtete Kriminalität in Brandenburg 2018

  • Diebstähle nehmen zu – Einbrecher verursachen Millionenschäden
  • Aufklärungsquote leicht gestiegen
  • Bauunternehmen zunehmend Opfer von Vandalismus und Anschlägen

 

  • Diebstahldelikte 2018 im Vorjahresvergleich gestiegen

Im Jahr 2018 hat die Zahl der registrierten Baustellendiebstähle zugenommen. Insgesamt erhöhten sich die entsprechenden Straftatbestände in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) Brandenburgs 2018 im Vergleich mit dem Vorjahr um 2,1 Prozent und damit diametral zum Landestrend, denn die Gruppe der übrigen Diebstahldelikte (ohne Baustellendiebstähle) ging in Brandenburg um 6,9 Prozent zurück. Die Gesamtzahl der Baustellendiebstähle stieg um 25 auf 1.216 Fälle, dem höchsten Wert seit 2015. Die Zunahme beruhte in erster Linie auf einer wachsenden Fallzahl der Diebstähle unter erschwerenden Umständen (+71), während die Zahl der Baustellendiebstähle ohne erschwerende Umstände um 46 solcher Fälle abnahm. „Das Gewicht von schweren Diebstahldelikten auf Baustellen, dazu zählen u. a. Bandendiebstähle, nahm in der Gesamtstatistik von 62,7 Prozent 2017 auf 67,3 Prozent 2018 zu und war zugleich deutlich höher als bei den übrigen Diebstahldelikten, wo derartig schwere Fälle 2018 56,1 Prozent der Diebstähle ausmachten“, erklärte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) nach Bekanntgabe der Fallzahlen durch das Landeskriminalamt Brandenburg.

  • Diebstähle verursachen hohe Schäden – Schadenssumme steigt

Die Schadenssumme der in der PKS erfassten Fälle von Diebstählen auf Baustellen wurde 2018 mit 4,5 Millionen Euro angegeben, was einem Zuwachs von 61,0 Prozent zum Vorjahr entsprach. Der tatsächliche Schaden bei den Bauunternehmen ist tatsächlich aber höher, da in der PKS lediglich der Wert des Diebesgutes abgebildet wird. Durch Diebstahl verursachte Sachschäden an Gebäuden und Einrichtungen, Wiederbeschaffungskosten, Ausfallzeiten, Personal-, Rechts- und Beratungskosten bleiben damit ebenso unberücksichtigt wie Schäden durch Einbrüche und Diebstähle in den Firmensitzen der Bauunternehmen selbst sowie der materielle Schaden infolge von Sachbeschädigungen und Anschlägen. „Der finanzielle Gesamtschaden der Bauunternehmen ist damit tatsächlich um ein Vielfaches höher und beläuft sich entsprechend eigener Erhebungen des BIVO für das Baugewerbe in Brandenburg 2018 auf etwa 40 Millionen Euro, das waren zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr“, ergänzte Momberg.  

  • Regionale Unterschiede – jedes zweite Delikt in Westbrandenburg

Von allen in Brandenburg registrierten Fällen entfielen 2018 48,2 Prozent auf den westlichen Teil Brandenburgs mit der Landeshauptstadt und 11,9 Prozent auf die Stadt selbst. In Potsdam wurden 2018 mit 145 registrierten Baustellendiebstählen mehr derartige Delikte gezählt als 2017 (+22,9 %) und wie im Jahr zuvor lag die Zahl der Delikte hier höher als in den Städten Brandenburg (Havel) (36), Cottbus (46) und Frankfurt (Oder) (23) zusammen.

  • Aufklärungsquote 2018 leicht gestiegen

Die Aufklärungsquote bei den registrierten Baustellendiebstählen lag 2018 in Brandenburg bei durchschnittlich 11,2 Prozent und hat damit zugenommen (2017: 9,9 %). Sie verblieb allerdings, wie in den Jahren zuvor, sehr deutlich unter der Aufklärungsquote der übrigen Diebstähle im Land, welche in 2018 26,8 Prozent betrug (2017: 27,5 %). Die Aufklärungsquote bei Fällen von schwerem Diebstahl auf Baustellen hat sich von 8,2 Prozent 2017 auf 8,6 Prozent 2018 erhöht. Auch dabei galt jedoch, dass hier Baustellendiebstähle schlechter abschnitten als die übrigen Diebstahldelikte, bei denen die Aufklärungsquote 2018 immerhin 14,6 Prozent betrug (2017: 15,4 %).

  • Bauunternehmen 2018 als Ziel von Vandalismus / Sachbeschädigungen und Anschlägen 

Der BIVO hat in einer aktuellen Umfrage unter Bauunternehmen in Brandenburg festgestellt, dass sich die Zahl der Firmen, die 2018 Ziel von Anschlägen und Vandalismus / Sachbeschädigungen wurden, im Vorjahresvergleich deutlich erhöht hat. „Entsprechend unserer Befragung war 2018 etwa jedes zweite Bauunternehmen in Brandenburg mit derartigen Vorfällen konfrontiert, während es 2017 noch jedes vierte war“, so Momberg abschließend.


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