Chancen der Digitalisierung für die Bauwirtschaft
Wie ist der Status quo der Digitalisierung in der Bauwirtschaft und welche Zielbilder helfen Führungskräften, den digitalen Wandel erfolgreich voranzutreiben? Strategien für das Gelingen digitaler Transformationsprozesse in den Unternehmen stellten die Referentinnen Rebekka Berbner und Jessica Wohlfart von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers beim Gesprächskreis Junge Führungskräfte des Bauindustrieverbandes Ost am 8. Juni 2021 vor.
Eine zentrale Erkenntnis: Die Bauwirtschaft hat zwar Nachholbedarf, erkennt aber zugleich enormes Potenzial und Weiterbildungsbedarf im Bereich der Digitalisierung. Eine verbesserte Zusammenarbeit und Kommunikation der Baubeteiligten, kürzere Planungs- und Bauzeiten durch effizientere Arbeitsabläufe sowie die Reduzierung von Kosten sind einige der zentralen Erwartungen an digitalisierte Bauprozesse.
Lücke zwischen Potenzialen und Kompetenzen
Der jährlichen Branchenstudie von PricewaterhouseCoopers zufolge, sehen die befragten Bauunternehmen, Planer und Projektsteuerer in der Digitalisierung große Chancen, um die anstehenden Infrastrukturprojekte erfolgreich zu meistern. Besonders hohes Potenzial wird der zukünftigen Nutzung von Cloud-Technologien und Plattformen (86 Prozent), Virtual Reality (72 Prozent) sowie Laserscanning (67 Prozent) zugesprochen. Beim Abgleich zwischen Potenzialen und Fähigkeiten zeigt sich in fast allen Digitalfeldern eine Qualifizierungslücke. Den größten Aufholbedarf sehen die Bauunternehmen aktuell im Einsatz von Virtual Reality und BIM. Während 57 Prozent der Befragten in der digitalisierten Planung, Konstruktion bis hin zum Gebäudemanagement mittels Building Information Modeling Chancen erkennen, sehen sich dafür nur rund 16 Prozent der Bauunternehmen gut aufgestellt.
Damit die digitale Transformation im Unternehmen gelingt, ist Wissenstransfer anhand von Pilotprojekten sowie innerhalb der Belegschaft und generationenübergreifend entscheidend, so die Erfahrung der Teilnehmer. Die Identifizierung von Wissensträgern im Unternehmen sowie eine fortlaufende Qualifizierung schaffen die fachlichen Voraussetzungen für den digitalen Wandel. Bezüglich der notwendigen Maßnahmen sind sich die Planer und Bauunternehmen weitgehend einig: Neun von zehn Unternehmen halten es für sinnvoll, den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzutreiben. 84 Prozent plädieren für mehr Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Alle Ergebnisse der Studie finden Sie hier.