Bildungswege: Hand in Hand zum Gesellenbrief
Niklas Heinemann (19) ist auf der Zielgeraden seiner Lehre zum Maurer. Die Ausbildung bei der Busse Bau GmbH wurde dabei über die Einstiegsqualifikation „Berufsstart Bau“ vorbereitet und durch das Programm „Hilfe aus einer Hand“ bis heute begleitet. Was das ist und worin die Vorteile liegen, erklären Niklas und seine Ausbildungsleiterin bei der Busse Bau GmbH, Liane Klix, für die Verbandszeitschrift „Bau im Blick“.
Diesen und viele weitere spannende Artikel finden Sie in der Ausgabe 01/2022 der "Bau im Blick".
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Niklas, wie bist Du zur Bauwirtschaft gekommen?
Niklas: Ich bin ein praktischer Mensch und kann nicht lange auf einem Fleck sitzen. Ein Job im Büro wäre nichts für mich gewesen. Mein Großvater war Betonfahrer und so hatte ich schon eine Verbindung zur Branche. Nach meiner Schule konnte ich mich dann im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum von Bau Bildung Sachsen-Anhalt e. V. ausprobieren und war sehr gut im Fliesen legen. Zuerst dachte ich, dass die Reise dahin geht. Über Umwege haben mir die Ausbilder vor Ort vorgeschlagen, dass ich längerfristig das Projekt „Berufsstart Bau“ mitmache und so tiefer in die Fachbereiche der Bauwirtschaft blicken kann.
... und was war das genau?
Niklas: Vom Kanalbau, Tiefbau, Rohrleitungsbau über den Schalungsbau bis zum Hochbau war alles dabei. Am Ende hat es mir mehr Spaß gemacht in die Höhe zu bauen, als auf den Knien zu pflastern. Eine Ausbildung zum Maurer war das erklärte Ziel.
Frau Klix, dann sind Sie sicher ins Spiel gekommen?
Liane Klix: Das ist richtig. Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit Bau Bildung Sachsen-Anhalt e. V. zusammen und schätzen das Programm „Berufsstart Bau“. Jugendliche müssen sich ausprobieren und können dann mit leichten praktischen Vorteilen in die Ausbildung starten. So war es auch bei Niklas.
Wie sah das in der Praxis aus?
Liane Klix: Bau Bildung Sachsen-Anhalt e. V. kontaktierte und empfahl uns Niklas. Er arbeitete dann während seiner Projektzeit auf einer Baustelle von uns, sodass wir ihn kennenlernen konnten. Im Nachgang unterzeichneten wir den Lehrvertrag.
Da fing das erste Lehrjahr ja schon fast vor der Ausbildung an, oder Niklas?
Niklas: Durch Berufsstart Bau konnte ich Handkniffe schon vor der Ausbildung lernen. Das machte es in der Praxis während der Lehre einfacher. Im Theoretischen war es nicht immer einfach.
Liane Klix: Genau deswegen haben wir uns auch entschieden, seine Lehre durch die assistierte Ausbildung „Hilfe aus einer Hand“ zu unterstützen. Hier kann er mit Stützunterricht berufstheoretische Kenntnisse vertiefen und hat mehr Zeit zum Lernen. Das haben wir in den letzten Jahren mehrfach mit unseren Auszubildenden gemacht und es zahlt sich auch aus.
Die Berufsausbildung in der Bauwirtschaft ist fordernd. Wie schafft es Busse Bau immer wieder, Lehrlinge für die Branche zu begeistern?
Liane Klix: Die Jugendlichen müssen wissen, worauf sie sich einlassen und einen realistischen Blick für die Berufe der Bauwirtschaft haben. Praktika oder eben Programme wie „Berufsstart Bau“ sind dafür sehr hilfreich. Bei Bewerbungsgesprächen achten wir auf die Kopfnoten, welches Lernverhalten und soziale Fähigkeiten sie mitbringen. Verlässlichkeit und Arbeitsbereitschaft sind dabei Grundvoraussetzungen. Seit Firmengründung in 1990 haben wir bereits über 200 Lehrlinge ausgebildet – das spricht für uns.
Dann drücken wir Niklas die Daumen, dass er im Sommer dazu gehört und ein Eigengewächs mit Gesellenbrief in der Hand wird. Viel Erfolg bei den Prüfungen und besten Dank für das Interview
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Weitere Informationen zur Einstiegsqualifikation "Berufsstart Bau":
Bau Bildung Sachsen-Anhalt e. V.
Uwe Schindler, Bereichsleiter Berufsorientierung/Nachwuchsgewinnung
Lorenzweg 56 | 39128 Magdeburg
0391 28965-36 | schindler@bauausbildung.de
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