Digitaler nach Corona?
Die Lockdown-Maßnahmen, um den Covid-19-Erreger einzudämmen, sorgten dafür, dass das gesellschaftliche Leben nahezu zum Stillstand kam, national wie international. Da fällt es schwer, die derzeitigen Herausforderungen nicht nur als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen. Gegenwärtig erfährt die Digitalisierung als eine Antwort auf die derzeitigen Umstände branchenübergreifend einen enormen Schub, gleichwohl vermag sie nicht überall zum Heilsbringer zu werden. Zumal noch im Januar eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom ergab, dass 58 Prozent der deutschen Unternehmen ihren Digitalisierungsmaßnahmen skeptisch gegenüberstehen und sich als nicht sonderlich fortschrittlich ansehen – branchenunabhängig wohlgemerkt. Im Zuge dessen zwingt die aktuelle Lage die Unternehmen dazu, teils neue Wege zu beschreiten.
Nur jeder Zweite war zu Beginn des neuen Jahrtausends mit dem Internet verbunden
So richtig in Fahrt kommt die flächendeckende und tiefgreifende Digitalisierung in den Unternehmen – insbesondere der Bauwirtschaft – bislang noch nicht. Es ist noch gar nicht allzu lange her, da war eine überwältigende Zahl von Menschen schlichtweg von der digitalen Welt abgeschnitten: 2003 hatte erst die Hälfte der deutschen Bevölkerung einen Internetzugang. Im Kontext von Corona lässt sich also festhalten, dass selbst niedrigschwellige Bemühungen der Unternehmen förderlich sowohl hinsichtlich der effizienteren internen Organisation als auch im Zuge der gesamtgesellschaftlichen digitalen Transformation sein können. Das Credo: digitale Potenziale erkennen; Marktpositionen stärken.
Das wachsende technologische Verständnis schickt sich an, auch in der Zeit nach den virushemmenden Maßnahmen dauerhaft bei den Unternehmen weiterentwickelt, implementiert und transferiert zu werden. So zeichnet sich bereits ab, dass die derzeit genutzten Videokonferenzsysteme in absehbarer Zeit eher vermehrt in das operative Geschäft Einzug halten als dass sie wieder verschwinden.
Einfach machen – aber richtig!
Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Richtig angegangen, kann die Überführung vormals analoger Arbeitsweisen in digitale Prozesse erhebliche Effizienzsteigerungen mit sich bringen – und tradierte Geschäftsmodelle infrage stellen. Ein erster Schritt kann hier in der Selbstreflexion wurzeln: Was ist für das eigene Unternehmen relevant, was sollte sich digital weiterentwickeln?
Wurden diese Bereiche analysiert, müssen die passenden personellen, finanziellen und infrastrukturellen Ressourcen bereitgestellt werden. Dafür sind folgende Fragen zu beantworten:
- Hat das Unternehmen das fachlich versierte Personal bereits in der Organisation oder sollte auf die Arbeit mit Externen zurückgegriffen werden?
- Wie hoch fällt das Budget für den Transformationsprozess insgesamt aus?
Aufbauend darauf müssen Kommunikationskanäle sowie die technischen (Hilfs-)Mittel definiert und zur Verfügung gestellt werden.
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