Bildungswege: Im zweiten Lehrjahr zum Traumbetrieb
Tobias Hinkel trägt heute das Logo der TS BAU GmbH auf der Brust und kann nicht stolzer sein. Im Sommer 2019 begann er noch ohne Lehrbetrieb über das Jobcenter Meißen eine assistierte Ausbildung zum Tiefbaufacharbeiter Schwerpunkt Straßenbau. Wie die Tinte auf dem Ausbildungsvertrag trocken wurde, erzählt er in der „Bau im Blick“.
Tobias, wie bist Du zur Bauwirtschaft gekommen?
Interessiert hat mich die Baubranche schon immer. Man ist an der frischen Luft, sieht was man macht. Wenn man in der Freizeit mit Freunden und der Familie an Bauwerken vorbeifährt, erfüllt einen das schon mit Stolz. Im Sommer 2019 hatte ich die Chance vom Jobcenter Meißen bekommen, eine außerbetriebliche Ausbildung als Tiefbaufacharbeiter mit Schwerpunkt Straßenbau zu beginnen. Da habe ich nicht lange überlegt.
Du absolvierst eine assistierte Ausbildung im Programm „Hilfe aus einer Hand”– was hat es damit auf sich?
Ich habe eine Lernschwäche und bin so nicht der Beste in Deutsch und Mathe. Ich kann meine zweijährige Ausbildung auf drei Jahre strecken und bekomme Unterstützung von Sozialpädagogen und Stützlehrern. Die sind direkt im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum, sodass ich keinen langen Fahrtweg habe. In der Berufsschule bin ich auch in einer kleineren Klasse, damit individuell auf meine Schwächen eingegangen werden kann.
Tolle Unterstützung. Wie bist Du dann zu TS BAU gekommen?
Über das Überbetriebliche Ausbildungszentrum Dresden habe ich einen Praktikumsplatz bei TS BAU bekommen. Das hat mich sehr gefreut, da ich ihre Baustellen schon oft gesehen habe und die Firma in der Region sehr bekannt ist. Beim Praktikum konnte ich in einer Kolonne helfen, einen Parkplatz zu pflastern und Borde zu setzen. Das hat viel Spaß gemacht und auch die Kollegen waren sehr nett. Als der Vorarbeiter eine Empfehlung für die Einstellung gegeben hat, gab es kein Halten mehr.
Glückwunsch! Das heißt die assistierte Ausbildung ist vorbei?
Nein, nein. Mit dem Beginn des zweiten Lehrjahres konnte ich dann bei TS BAU anfangen, bekomme aber weiterhin die Unterstützung der Stützlehrer und Sozialpädagogen des ÜAZ Dresden. Mit deren Hilfe werde ich die Ausbildung schaffen. Gern würde ich auch noch das vierte Jahr dranhängen und Straßenbauer werden!
Viel Erfolg dabei!
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Ausbildungsbegleitung „Hilfe aus einer Hand“ für Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe der sächsischen Baubranche
Bau Bildung Sachsen e. V. unterstützt im ESF-geförderten Projekt leistungsschwächere Lehrlinge und deren Ausbildungsbetriebe während der Berufsausbildung, um Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen und den Ausbildungserfolg zu sichern. So werden sozialpädagogische Einzelfallhilfen durchgeführt, um bspw. Probleme im familiären Umfeld zu erkennen. Regelmäßig werden Gespräche mit dem Lehrling und dem Ausbildungsbetrieb zum Entwicklungs- und Leistungsstand geführt.
Mehr Informationen:
Eva Voigt, Ausbildungsbegleiterin im ÜAZ Dresden im Projekt „Hilfe aus einer Hand“
Tel.: 0351-202 72 30
E-Mail: e.voigt@bau-bildung.de