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Susann Stein

Politik und Kommunikation/ Pressesprecherin
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3 Fragen an ...

Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin

©Lena Giovanazzi
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Welche Rolle spielt die Bauwirtschaft in der Entwicklung Berlins während der ablaufenden Legislaturperiode?

Nicht nur während der ablaufenden Legislaturperiode ist die Bauwirtschaft ein wichtiger Partner bei allen öffentlichen Bauprojekten, ob im Bereich Wohnungsbau, im Schulbau, Verkehr oder bei der Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur. Sowohl für den Neubau als auch den Abbau von Sanierungsbedarfen spielt sie eine essenzielle Rolle. Durch die positive Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre ist die Nachfrage nach Wohnraum gewachsen und die Zahl der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe in den Jahren vor Corona stetig gestiegen. Tatsächlich hat sich das Bauhauptgewerbe während der Pandemie als einer der zentralen Stabilitätsanker der Berliner Wirtschaft präsentiert – trotz der negativen Gesamtentwicklung konnte im Durchschnitt mit Blick auf die Umsätze ein deutliches Plus gegenüber 2019 erzielt werden. Das unterstreicht die Bedeutung der Branche für die wirtschaftliche Entwicklung Berlins.

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Wie wird die Corona-Pandemie die zukünftigen Investitionen Berlins beeinflussen?

Der Erfolg Berlins beim Schuldenabbau wurde durch die Pandemielage eingeholt. Offenkundig ist der Haushalt dadurch schwer belastet. Die Haushaltsdisziplin der vergangenen Jahre hat jedoch Handlungsspielräume geschaffen, von denen wir nun profitieren: Die gute Entwicklung der Berliner Wirtschaft ist zwar ins Stocken geraten, aber sie wurde nicht vollständig ausgebremst. Nachhaltige Investitionen in die mobile und soziale Infrastruktur der Stadt werden erforderlich sein, gerade wenn wir nach der Pandemie auf den Wachstumspfad der zurückliegenden Jahre zurückkehren wollen. Auch wenn die Pandemie noch nicht überwunden ist, wäre es falsch, der Krise entgegenzusparen und unsere Ziele für eine positive Entwicklung unserer Stadt aufzugeben.

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Bei welchen Herausforderungen sehen Sie die Bauwirtschaft unter Zugzwang?

Die Bauwirtschaft steht vor denselben Herausforderungen wie andere Branchen auch. Dazu gehört der verbreitete Mangel an qualifizierten Fachkräften in vielen Berufen. Bauliche Aktivitäten werden gebremst, weil das Personal fehlt. Dieser Entwicklung muss gezielt strategisch begegnet werden – seitens der Unternehmen insbesondere durch verstärkte Aktivitäten in der Ausbildung. Viele Unternehmen schöpfen darüber hinaus noch nicht die Potentiale der Digitalisierung in vollem Umfang aus, um komplexe Bauprojekte mit vielen Schnittstellen effizient umzusetzen. Mit Blick auf den Klimawandel wird künftig dem nachhaltigen Bauen mit umweltfreundlichen Baumaterialien eine stark wachsende Bedeutung zukommen. Die Bauwirtschaft wird künftig – da bin ich mir sicher – einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten.

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