3 Fragen an ...
Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt

Foto: privat
Welche drei Themen sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen in Ihrem Ressort?
Kurzfristig muss es darum gehen, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu bekämpfen, damit Sachsen-Anhalts Wirtschaft wieder in die Erfolgsspur findet. Dafür wollen wir durch unser Ministerium ein Corona-Sondervermögen auf den Weg bringen, aus dem bis 2025 u. a. gut 137 Millionen Euro in den Neustart der Wirtschaft und eine gesteigerte Resilienz durch Digitalisierung fließen werden. Im Fokus: Förderung von Investitionen, Innovationen und Digitalisierung.
Welche Rolle wird aus Ihrer Sicht die ostdeutsche Bauindustrie nach der Corona-Pandemie spielen?
Die Bauwirtschaft ist und bleibt einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in Sachsen-Anhalt. Die Branche liegt bei Wertschöpfung und Beschäftigung deutlich über dem Bundesschnitt und ist zudem relativ stabil durch die Pandemie gekommen. Unser Bausektor ist also ein wichtiger wirtschaftlicher Anker in der Corona-Krise. Auch die Perspektiven sind gut. Viele Unternehmen holen zurückgestellte Investitionen nach und der Staat will die Infrastruktur stärken. Das wird der Branche kräftigen Rückenwind geben. Zu den größten Herausforderungen gehören aus meiner Sicht neben den aktuellen Lieferengpässen und Preissteigerungen beim Material vor allem der zunehmende Fachkräftemangel und der dringend nötige Turbo bei der Digitalisierung. Die Landesregierung steht auch hierbei an der Seite der Bauwirtschaft, um eine positive konjunkturelle Entwicklung zu unterstützen und die mehr als 30.000 Arbeitsplätze zu sichern.
Inwieweit werden die Themenbereiche Nachhaltigkeit und Klimaschutz das politische Handeln Ihres Ministeriums bestimmen?
Auch Bauwirtschaft und Baustoffproduzenten werden sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten enorm verändern müssen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Reduzierung von Emissionen und der möglichst schonende Einsatz natürlicher Ressourcen. Die wichtigsten Stichworte lauten hier sicher Digitalisierung, Recycling, Langlebigkeit oder Standardisierung. Investitionen und Innovationen in diesen Bereichen dienen aber nicht nur der Nachhaltigkeit und dem Klimaschutz, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit. Klar ist aber auch, dass wir unsere Unternehmen auf dem Weg in eine klimaschonende Zukunft nicht überfordern dürfen.